Grippe

Die wichtigsten Fragen und Antworten …

28. September 2020

… rund um die Infektion mit Influenzaviren (Grippeviren)

Welche Viren lösen die Grippe-Erkrankung aus?

Influenzaviren A und B

Warum ist die Grippeschutzimpfung in diesem Jahr besonders wichtig?

Im Herbst und Winter droht die Gefahr, dass mit Influenza und Corona zwei virale Infektionskrankheiten mit ähnlichen Symptomen gleichzeitig auftreten. Je nachdem, wie stark beide Erkrankungswellen ausfallen, gerät die medizinische Versorgung in Deutschland recht schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Während ein Impfstoff gegen Corona noch auf sich warten lässt, gibt es gegen Grippe eine gut wirksame und verträgliche Impfung. Welche Gründe in diesem Jahr mehr denn je für eine Grippeschutzimpfung sprechen, haben wir hier zusammengefasst.

Wie wird das Grippevirus übertragen?  

Das Influenza-Virus wird beim Husten, Niesen, mit der Atemluft oder durch kontaminierte Gegenstände übertragen (Tröpfcheninfektion). Die Infektionsgefahr ist dort am größten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, z.B. an Arbeitsstätten, in Schulen oder Kaufhäusern. Für Pendler und Reisende besteht das Infektionsrisiko auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen, Flughäfen oder auf Kreuzfahrt-Schiffen.

Wie lange ist die Inkubationszeit bei Influenza?  

Unter der Inkubationszeit versteht man die Zeitspanne, die zwischen der Infektion mit einem Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht. Diese beträgt bei Grippe wenige Stunden bis drei Tage – d.h., man kann sich bei jemandem anstecken, ohne dass man auch nur einen Hinweis darauf hat, dass diese Person bereits infiziert ist. Nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen sind die Infizierten üblicherweise weitere drei bis fünf Tage, bei kleinen Kindern auch bis zu sieben Tage, ansteckend.

Durch welche Symptome macht sich eine Grippeinfektion bemerkbar?

Wichtig: Die Grippe beginnt immer plötzlich! Die Influenza-Viren infizieren die Atemwege und schädigen die Schleimhäute. Dadurch werden die Abwehrkräfte geschwächt und das Eindringen anderer Erreger begünstigt, was zu folgenschweren Sekundärinfektionen wie z.B. Lungenentzündungen führen kann. Eine „echte Grippe“ ist keine harmlose Erkältung oder ein grippaler Infekt.

Da sich die Influenzaviren sehr schnell im Körper vermehren und ausbreiten, ist die Dauer von der Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn mit ein bis drei Tagen sehr kurz. Die Krankheit beginnt plötzlich mit starkem Krankheitsgefühl, Schnupfen, Frösteln, Schweißausbrüchen, Kopf- und Gliederschmerzen. Danach setzt hohes Fieber bis 40 °C ein, zugleich tritt ein charakteristischer trockener Husten in den Vordergrund. Häufig klagen Betroffene außerdem über Brennen im Rachen und Schmerzen hinter dem Brustbein. Aufgrund der eher allgemeinen Krankheitsanzeichen kommt es häufig zur Verwechslung mit anderen Atemwegserkrankungen. Charakteristisch allerdings ist der schlagartige Ausbruch der Erkrankung.

Welche Komplikationen können bei der Grippeimpfung auftreten? 

Gefährlich ist die Virusgrippe, da sie zahlreiche Komplikationen nach sich ziehen kann. In Folge kann es zu Lungenentzündung, Bronchitis oder einer Hals- oder Ohrenentzündung kommen. Das Herz-Kreislauf-System kann durch eine Herzmuskelentzündung mit nachfolgenden Rhythmus-Störungen und Kreislauf-Kollaps Schaden erleiden. Entzündungen des zentralen Nervensystems und bakterielle Infektionen sind möglich.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Influenza ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut Berlin (STIKO) empfiehlt die Grippe-Impfung u.a. für folgende Personengruppen:

  • Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
  • Alle Personen über 60 Jahre
  • Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens. Dies sind Menschen mit Atemwegs-Erkrankungen, mit chronischen Herz-, Nieren-, Leber- und Stoffwechsel-Krankheiten.
  • Bewohnern und Personal von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln

Warum ist die Impfung des medizinischen Personals gegen Influenza wichtig?

Medizinisches Personal stellt eine mögliche Infektionsquelle für die von ihm betreuten Patienten dar. Dabei handelt es sich oft um Patienten, die wegen bestehender Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, eine schwere Verlaufsform der Influenza zu entwickeln. Die Impfung des medizinischen Personals folgt daher dem ethischen Gebot, Patienten nicht zu schaden. Gleichzeitig dient die Impfung dem persönlichen Schutz des medizinischen Personals, das mit Influenzakranken in Kontakt kommen könnte.

Wann beginnt die Grippesaison?

Bei der Grippesaison ist die geografische Unterscheidung zwischen Nord- und Südhalbkugel der Erde entscheidend. Auf der Nordhalbkugel liegt die Grippesaison im Zeitraum von Dezember bis März/April. In unseren Breiten sind gerade in dieser nasskalten Jahreszeit unsere Schleimhäute durch die Kälte draußen und die trockene Heizungsluft stark gereizt, so dass die körpereigenen Barrieren gegen den Virus oftmals versagen.

Auf der südlichen Erdhalbkugel ist die Influenzasaison in den Monaten Mai bis September. So besteht die Gefahr, sich auf Reisen mit dem Grippevirus zu infizieren, wenn man in unseren Breiten gar nicht mehr an die Influenza denkt.

Quellen: Robert-Koch-Institut; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Bildquelle: Norvatis 

 

 

 

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