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Nach Adipositas-OP: Selbstwahrnehmung, Selbstvertrauen und Lebensqualität verbessern sich

30. Januar 2019

Wer: Privatdozent Dr. Felix Nickel, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie –

Was: Oskar Medizin-Preis 2018 der Stiftung Oskar-Helene-Heim, dotiert mit 50.000 Euro

Wofür: Die chirurgische Behandlung bei krankhaftem Übergewicht, der Adipositas, wirkt sich nicht nur positiv auf das Gewicht, sondern auch auf Begleiterkrankungen und Lebensqualität der Betroffenen aus. Diesen Zusammenhang konnte Dr. Nickel in verschiedenen Studien zeigen. Dafür wurde er mit dem Oskar Medizin-Preis 2018 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Ärzte in Deutschland. Das Preisgeld soll in weitere Studien zur Adipositas- und minimalinvasiven Chirurgie fließen, um die positiven Effekte der Behandlung besser zu verstehen und die Therapiekonzepte weiterzuentwickeln.

Die am häufigsten durchgeführten Verfahren der Adipositaschirurgie sind der Magenbypass und die Schlauchmagen-Operation. Beim Magenbypass wird der Magen geteilt: Die Nahrung gelangt nur in den oberen Teil des Magens, der rasch Sättigung signalisiert, und wird dann am restlichen Magen vorbei in den Dünndarm geleitet. Bei der Schlauchmagen-OP wird der Magen um zwei Drittel verkleinert. Eine lebenslange Nachsorge ist notwendig, bei Bedarf auch Ernährungs- und psychosomatische Beratungen. Langfristig lässt sich so eine Übergewichtsreduktion um bis zu 70 Prozent erreichen. Zudem – das haben Studien gezeigt – können die Eingriffe auch eine begleitende Zuckerkrankheit (Diabetes) beheben.

Für die Betroffenen ergeben sich noch weitere positive Effekte, wie Nickel in mehreren Studien seit 2012 untersuchte. Dazu wurden mehr als 200 Patienten mittels spezieller Fragebögen unter anderem zu Lebensqualität und psychischem Befinden vor und nach der OP befragt. Bei einem Großteil veränderte sich mit der Gewichtsreduktion auch das Körperbild zum Positiven, die Patienten gewannen mehr Selbstvertrauen und eine höhere Lebensqualität. Begleiterkrankungen wie die Fettlebererkrankung, Bluthochdruck und Gelenkschmerzen verbesserten sich. Ob die Patienten einen Schlauchmagen oder Magenbypass erhielten, spielte dabei keine Rolle. „Dank dieser positiven Auswirkungen auf Gesundheitszustand und Wohlergehen erhöht sich auch die Lebenserwartung, wie einige Studien bereits gezeigt haben“, erläutert der Chirurg. „Eine Magen-OP ist daher unbedingt eine Überlegung wert, wenn andere Maßnahmen der Gewichtsreduktion trotz professioneller Begleitung keinen Erfolg bringen.“

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