Wer: Prof. Dr. Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie am Universitätsklinikum Heidelberg –
Was: Camillo Golgi Preis der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD), dotiert mit 20.000 Euro
Wofür: Für seine wegweisenden Arbeiten zur Erforschung und Therapie der Folgeschäden von Diabetes wurde Prof. Dr. Peter Nawroth mit dem renommierten Camillo Golgi Preis der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) geehrt. Peter Nawroth ist mit seinem Team einem Phänomen auf der Spur, das die Medizin schon länger beschäftigt: Auch bei Diabetikern mit gut eingestelltem Blutzucker treten Begleit- und Folgeerkrankungen an Nerven, Nieren, Augen und Herz-Kreislaufsystem auf. Doch wie kommt es dazu? Professor Nawroth und sein Forscherteam sehen aggressive Abbauprodukte des Stoffwechsels und Defekte im Reparatursystem der DNA als mögliche Ursachen. „Beides wurde bisher zu wenig beachtet und völlig unterschätzt“, so der Preisträger. In seinem Festvortrag sprach er auch über Erfolge und Grenzen der bisherigen Diabetesbehandlung sowie über Ursachen und innovative Therapieansätze mit dem Ziel, Folgeschäden zu vermeiden und bestehende Schäden zurückzudrehen. Prof. Peter Nawroth: „Wir müssen umdenken – es gibt ein Zurück!“
Zur Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) und zum Camillo Golgi Preis:
Die European Association for the Study of Diabetes (EASD) hat zum Ziel, die Diabetesforschung zu fördern und die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der medizinischen Praxis voranzutreiben. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis trägt den Namen des italienischen Mediziners und Physiologen Camillo Golgi (1843-1926), der 1906 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhielt. Der Preis wird jährlich von der EASD verliehen, einer medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft mit etwa 5.000 Mitgliedern aus 110 Ländern.
Bereits in den Jahren 2011 und 2015 ging er an Wissenschaftler in Heidelberg und Mannheim: 2011 an Prof. Dr. Angelika Bierhaus aus Heidelberg, 2015 an Prof. Dr. Hans Peter Hammes aus Mannheim.