Gastbeiträge

Wer hilft, wenn die Statistik plagt?

22. Oktober 2018

Ob mit oder ohne Termin: Das Institut für Medizinische Biometrie und Informatik unterstützt Beschäftigte, Promovierende und Studierende der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Autoren: Samuel Kilian und Maximilian Pilz (Wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Medizinische Biometrie und Informatik)

„Oh nein, Statistik!“ Verzweiflung dieser Art kennt man im Leben als Medizinerin nur allzu gut. Die Medizinische Statistik (auch Biometrie genannt) ist im Studium nicht unbedingt ein Lieblingsfach und in der Promotion ist häufig irgendeine Art von Datenauswertung durchzuführen, zum Beispiel im Rahmen einer klinischen Studie. Einige endlose mit Excel, SPSS und Grafiken verbrachte Nächte und einen Doktortitel später hofft man, das Ungetüm Statistik endlich hinter sich gelassen zu haben – doch weit gefehlt.

Die Statistik – eine treue Begleiterin der akademischen Karriere

Strebt man eine akademische Karriere an, so stolpert man in jedem Projekt und jeder klinischen Studie wieder über die notwendige biometrische Planung und Analyse. Sei es in den Ethikanträgen, in denen man beispielsweise die Anzahl der mit einem neuen Medikament behandelten Personen rechtfertigen muss, oder im Anschluss an die Studiendurchführung bei der Auswertung – die Statistik ist eine treue Begleiterin.

In jeder dieser „Lebenslagen“ kann es eine große Hilfe sein, sich mit einer Statistikerin auszutauschen und diejenigen Fragen zu stellen, die sich gerade aufdrängen. Die Abteilung Biometrie des Instituts für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI) des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Meinhard Kieser bietet hierfür verschiedene Möglichkeiten.

Alle Beschäftigten, Promovierenden und Studierenden der Medizinischen Fakultät Heidelberg und angegliederter Lehrkrankenhäuser können sich kostenlos zur biometrischen Beratung anmelden. Eine ausgebildete Biometrikerin ist in der Regel innerhalb weniger Tage für einen Termin bereit und kann mit allen Fragen gelöchert werden. Diese können von der Planung einer Studie (Wahl der Endpunkte, Studiendesign, Fallzahlplanung etc.) über das Datenmanagement und Methoden der statistischen Auswertung bis hin zur Interpretation von Ergebnissen reichen.

Statistikambulanz seit 2015 fester Bestandteil der Beratung

Seit knapp drei Jahren hat sich auch ein zweites Angebot der statistischen Beratung etabliert. Im Rahmen der „Statistikambulanz“ sind spontane Treffen möglich, die keine vorherige Anmeldung und Terminabsprache erfordern. Jeden zweiten Dienstagnachmittag während der Vorlesungszeit steht eine Biometrikerin des IMBI bereit, um auf kurze Fragen einzugehen. Die Statistikambulanz wurde im Herbst 2015 als Projekt gestartet und ist inzwischen zum festen Bestandteil der statistischen Beratung geworden. Und wenn sich die Probleme doch als zu umfassend herausstellen, steht die Tür für eine „reguläre“ Beratung immer offen.

Die biometrische Beratung stellt dabei nur einen Bereich der Arbeit des IMBI dar. Neben Lehraktivitäten in sechs Studiengängen der Medizinischen Fakultät und biometrisch-methodischer Forschung sind die Mitarbeiter an zahlreichen klinischen Forschungsprojekten aktiv beteiligt – von der Planungsphase bis zur Publikation der Ergebnisse. Die Schwerpunkte der Arbeit bilden sich dabei in den Arbeitsgruppen ab: Klinische Studien, Statistische Modellierung, Systematic Reviews/Meta-Analysen, Statistische Genetik und Datenmanagement. Es werden von kleinen Pilotstudien über groß angelegte Studien zum Wirksamkeitsnachweis neuer Arzneimittel bis hin zu Registerstudien Projekte unterschiedlichster Art betreut, entweder als Einzelprojekte oder auch im Rahmen von (langjährig bestehenden) Kooperationen.

Statistik muss kein Schreckgespenst sein! Das IMBI steht Medizinerinnen – von der Doktorandin bis zur erfahrenen Professorin – mit Rat und Tat zur Seite. Nähere Informationen und Kontaktdaten finden Sie auf der IMBI-Homepage www.biometrie.uni-heidelberg.de.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text die weibliche Form gewählt, selbstverständlich beziehen sich die Angaben auf Angehörige jeglichen Geschlechts.

>> Übersicht über das Beratungsangebot

 

 

 

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