14 neue Pflegekräfte aus Serbien und Bosnien-Herzegowina verstärken ab sofort die Pflegeteams am Klinikum
Herzlich Willkommen in Heidelberg! Seit April verstärken 13 neue Krankenschwestern und ein neuer Krankenpfleger aus Serbien und Bosnien-Herzegowina die Patientenversorgung am Universitätsklinikum Heidelberg. Gemeinsam mit ihren 16 Kolleginnen, die bereits im letzten Jahr ans Klinikum stießen, arbeiten nun 30 Pflegekräfte am Klinikum, die über das „Triple Win“-Projekt an das Klinikum gekommen sind: Das Programm der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vermittelt – fair und transparent – Pflegekräfte aus dem Ausland an deutsche Arbeitgeber. Bis spätestens Anfang 2019 sollen insgesamt 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Projekt gewonnen werden.
„Wir freuen uns sehr, dass sich die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unser Klinikum entschieden haben. Gemeinsam mit den Kolleginnen aus dem letzten Jahr sind sie eine wichtige Hilfe für unsere Pflege-Teams“, sagte Pflegedirektor Edgar Reisch bei der offiziellen Begrüßung. Neben den Pflegedienst- und Stationsleitungen aus den verschiedenen Kliniken und den Projektverantwortlichen nahmen auch die 16 Damen an der Willkommensrunde teil, die seit letztem Jahr am Klinikum arbeiten.
Für das Universitätsklinikum Heidelberg ist die Unterstützung aus dem „Triple Win“-Projekt ein wichtiger Eckpfeiler, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und neue Pflegekräfte zu gewinnen. „Bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation in Deutschland hätten wir es kaum geschafft, auf einen Schlag eine so hohe Anzahl an Pflege-Mitarbeitern für das Klinikum einzustellen“, so Rayk Oemus, stellvertretende Pflegedienstleitung in der Kopfklinik und Projektverantwortlicher. „Außerdem“, so Oemus weiter, „kommen die Menschen aus Ländern, in denen es ca. 5.000 arbeitslose Pflegekräfte gibt. Ihnen geben wir eine Chance, ein neues Leben aufzubauen.“
Die Eindrücke, die man bisher gewonnen hat, sind überaus positiv. Rayk Oemus: „Die Mitarbeiterinnen, die im letzten Jahr gekommen sind, fühlen sich in ihren neuen Pflegeteams und in unseren Kliniken sehr wohl. Einige haben bereits ihre Anerkennung geschafft und eine eigene Wohnung gefunden.“ Der erfolgreiche Start des Projekts liegt auch an der hohen Arbeits- und Integrationsbereitschaft der übrigen Mitarbeiter auf den Stationen. „Ohne die Unterstützung durch die Basis ist ein solches Projekt nicht möglich. Ihnen gebührt ein riesengroßes Dankeschön“, so Rayk Oemus.
„Den Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen gebührt für ihre Unterstützung ein riesengroßes Dankeschön.“
Rayk Oemus, stellvertretende Pflegedienstleitung in der Kopfklinik und Projektverantwortlicher
Damit die Neuankömmlinge in Deutschland anerkannt werden und so dem Klinikum als Mitarbeiter langfristig erhalten bleiben, müssen sie das B2-Sprachniveau erreichen. Deshalb stehen in den nächsten drei Monaten täglich drei Stunden Deutsch-Unterricht auf dem Tagesplan. Und auch sonst gibt es für die „Neuen“ viel zu beachten: Damit in der ersten Zeit in Deutschland nichts schief geht, haben Rayk Oemus und Tobias Aurig, stellvertretende Pflegedienstleitung der Kinder-, Frauen- und Hautklinik , ein umfassendes Betreuungsprogramm erarbeitet. Sie haben sich um Wohnraum gekümmert, begleiten die Neuankömmlinge zu den Ämtern und helfen bei den notwendigen Versicherungen. Tatkräftige Unterstützung haben sie dabei von zwei gebürtigen Serbinnen, Marijana Krcic-Mastilovic und Snjezana Krcic-Jankovic, die beide bereits seit fast 30 Jahren als Krankenpflegerinnen am Universitätsklinikum Heidelberg arbeiten.

V. l. n. r.: Rayk Oemus (stellvertretende Pflegedienstleitung in der Kopfklinik), Marijana Krcic-Mastilovic, Snjezana Krcic-Jankovic (beide seit über 30 Jahren Krankenschwestern am Klinikum) und Tobias Aurig (stellvertretende Pflegedienstleitung der Kinder-, Frauen- und Hautklinik) unterstützen die Neuankömmlinge in der ersten Zeit bei der Eingewöhnung in Deutschland.
Hintergrund
>> Das Universitätsklinikum Heidelberg: Ein starker Arbeitgeber für Pflegeberufe
Deutschlandweit verschärft sich der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Am Universitätsklinikum Heidelberg setzt die Pflegedirektion auf ein breit gefächertes Programm, um Pflegende an das Haus zu binden und neue Kollegen zu gewinnen: Eine Pflegekampagne unter dem Leitspruch „Du wirst wachsen“ legt den Fokus auf die Entwicklungsmöglichkeiten für Pflegekräfte am Universitätsklinikum Heidelberg und soll Fachkräfte aus dem Inland für die Arbeit am Klinikum gewinnen. Dank des vielfältigen Aufgabenspektrums entwickeln sich Pflegende am Universitätsklinikum kontinuierlich weiter; sie wachsen mit jedem Arbeitstag und jeder Fort- oder Weiterbildung. Diese Botschaften tragen die eigenen Mitarbeiter nach außen, z.B. auf Job-Messen, in Social Media Kanälen oder bei Sport-Events. Gleichzeitig hilft das Strukturprogramm „Heidelberger Expertise im Pflegedienst“, kurz HEP 2020, die Pflegeexpertise am Universitätsklinikum auszubauen und damit die Arbeitsbedingungen für Pflegende zu optimieren. „Kernaspekt ist die durchgängige Beteiligung der Pflege – das Motto lautet „von der Pflege für die Pflege“, betont Pflegedirektor Edgar Reisch. So gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, die sich mit wichtigen Zukunftsthemen für den Pflegeberuf befassen – von der Arbeitszeitgestaltung bis zur Akademisierung der Pflege. Ein breites Angebot von Fort- und Weiterbildungen macht das Haus attraktiv für Fachkräfte. An der hauseigenen Akademie für Gesundheitsberufe bildet das Universitätsklinikum die Pflegekräfte von morgen aus.
Weitere Informationen zur >> Pflegekampagne „Du wirst wachsen“
>> Das Projekt „Triple-Win“
„Triple-Win“ ist ein Programm der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Es vermittelt – fair und transparent – Pflegekräfte aus dem Ausland an deutsche Arbeitgeber. Wichtiges Ziel von Triple Win ist es, die Interessen aller Beteiligter zu wahren, sodass am Ende alle gewinnen: Die Pflegekräfte kommen ausschließlich aus Ländern, in denen es einen Fachkräfteüberschuss gibt. Lohndumping oder eine Verschuldung der Fachkräfte werden konsequent vermieden. So übernimmt das Universitätsklinikum die Reisekosten und finanziert den Sprachkurs, der zur einen Hälfte in der Arbeitszeit und zur anderen Hälfte während der Freizeit besucht wird. Der neue Mitarbeiter kann sich in Deutschland beruflich entwickeln und zu fairen Löhnen und Bedingungen arbeiten. Der Arbeitgeber gewinnt wertvolle Arbeitskräfte.
Weitere Informationen zum >> Projekt „Triple-Win“

Bereits im letzten Jahr kamen 16 neue Krankenschwestern über das „Triple Win“-Projekt an das Klinikum.