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25 Jahre Einsatz für Myelom-Patienten

28. Februar 2018

Deutscher Krebspreis für Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt

Professor Dr. Hartmut Goldschmidt, international anerkannter Experte für die Krebserkrankung Multiples Myelom, wurde mit dem Deutschen Krebspreis in der Sparte „Klinische Forschung“ ausgezeichnet. Damit würdigten die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung sein über 25-jähriges Engagement für die Erforschung und Therapieoptimierung des Multiplen Myeloms. Prof. Goldschmidt ist Arzt und Forscher am Universitätsklinikum Heidelberg (Innere Medizin V – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT Heidelberg.

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung der Plasmazellen, die einen wichtigen Teil des Immunsystems darstellen. Nach dem Non-Hodgkin-Lymphom ist das Multiple Myelom die zweithäufigste Blutkrebsart, kommt aber dennoch im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen mit 6.000 bis 7.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland vergleichsweise selten vor.

 

„Es ist für uns ein großer Ansporn, für Myelom-Patienten neue Therapieoptionen weiter zu entwickeln.“

 

Unter Goldschmidts Leitung untersucht die „German Speaking Myeloma Multicenter Group“ (GMMG) seit 1996 alle Phasen der Erkrankung in klinischen Studien.

Zu den Verdiensten von Prof. Goldschmidt und seiner Forschergruppe gehören:

  • durch die Etablierung moderner Therapien und neuer Wirkstoffe verdoppelte sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Patienten von drei bis vier Jahren auf sechs bis acht Jahre.
  • Klinikum und NCT gehören dank der GMMG-Studiengruppe zu den weltweit führenden Zentren für die Diagnostik und Therapie dieser Krebserkrankung.
  • durch genetische Studien gelang es, erbliche Varianten zu identifizieren, die das Risiko erhöhen, am Multiplen Myelom zu erkranken.
  • In einem aktuellen Forschungsprojekt werden Familien untersucht, in denen das Multiple Myelom überdurchschnittlich häufig vorkommt. So können weitere genetische Varianten, die für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind, aufgedeckt werden.

Der Deutsche Krebspreis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für Krebsforscher in Deutschland. Er wird jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten in der experimentellen onkologischen Grundlagenforschung, in der Transferforschung und in der Tumordiagnostik und -behandlung verliehen.

 

>> Steckbrief: Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt

1976 bis 1984: Medizinstudium und Promotion an der Humboldt-Universität Berlin

1988: Facharztanerkennung als Internist

1992: Weiterbildungsermächtigung für Hämatologie und Internistische Onkologie

1997: Habilitation an der Universität Heidelberg und Lehrberechtigung für Innere Medizin

1999 bis 2005: Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik V des Universitätsklinikums Heidelberg

2003: Auszeichnung mit dem Paul-Martini-Preis für herausragende Leistungen in der klinisch-therapeutischen Arzneimittelforschung

2005: Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande

2005 bis heute: Leiter der Sektion Multiples Myelom an Medizinischer Klinik V und Nationalem Centrum für Tumorerkrankungen

 

>> Hintergrund: Das Multiple Myelom

  • Betroffene sind häufig Menschen über 60 Jahre.
  • Die Symptome wie Rückenschmerzen und Müdigkeit sind unspezifisch, deshalb wird die Erkrankung erst spät erkannt.
  • Das Multiple Myelom ist eine bösartige Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark.
  • Die Plasmazellen stören die Blutbildung und schwächen die Knochensubstanz.
  • Die Folgen sind Knochenschmerzen und -brüche, Blutarmut, Nierenfunktionsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte.
  • Medikamente können die Symptome zurückdrängen.
  • Häufig kommt es jedoch nach einiger Zeit zu einem Rückfall und zur Therapieresistenz.
  • Bis heute ist das Multiple Myelom meist nicht heilbar.

 

>> Der Deutsche Krebspreis

Der Deutsche Krebspreis wird jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten in der experimentellen onkologischen Grundlagenforschung, in der Transferforschung und in der Tumordiagnostik und -behandlung verliehen. Kriterien sind eine herausragende wissenschaftliche Originalität und die Qualität aktueller und zukunftsweisender Arbeiten im Bereich Onkologie. Diese Leistungen werden in der Regel durch mehrere bedeutende Beiträge zur Erforschung der Entstehung, der Diagnose oder der Therapie von Krebserkrankungen in einem bestimmten Forschungsgebiet begründet. Stifter des Deutschen Krebspreises sind die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert.

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