Wer: Johannes Gerhäuser, Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege, Interdisziplinäre Operative Intensivstation 13, Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg –
Was: 3. Platz beim Thieme Intensiv Pflegepreises 2018 / Der Preisträger wird seine prämierte Facharbeit, die im Rahmen der Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege entstanden ist, im September 2018 auf dem Hauptstadtkongress in Berlin vorstellen und in einer Ausgabe der Thieme- Zeitschrift „Intensiv“ publizieren.
Wofür: Die Versorgung von schwer kranken Patienten auf der Intensivstation ist eine hochkomplexe Aufgabe, an der eine Vielzahl an Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen beteiligt sind. Keine Frage, dass ein Behandlungsfehler fatale Folgen haben kann. Doch welche Ursachen für Fehler gibt es? Und wie kann das Pflegepersonal dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und die Patientenversorgung sicherer zu machen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Johannes Gerhäuser in seiner prämierten Arbeit, die im Zuge der Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege entstanden ist. Neben den Grundlagen zur Fehlerdefinition und -Kategorisierung untersucht der Preisträger, wie entweder menschliches Verhalten oder die Umgebungsfaktoren den Nährboden für Fehler begünstigen können. Besondere Bedeutung liegt auf verschiedenen Möglichkeiten zur Fehlervermeidung, wie z. B. dem Training bestimmter Situationen oder der aktiven Prävention im Stationsalltag. Die Ausführungen zum Post-Event-Management zur Evaluation kritischer Ereignisse zeigen auf, wie Fehler als Chance genutzt werden können, um Patientinnen und Patienten ein deutliches Plus an Sicherheit zu bieten.
Die Abschlussarbeit von Johannes Gerhäuser kann dazu beitragen, die gegenwärtige Fehlerkultur im Krankenhaus zu überdenken. Nicht mehr die ausschließliche Suche nach dem Schuldigen infolge eines durch einen Fehler aufgetretenen Schadensereignisses steht im Vordergrund, sondern die Etablierung eines zeitgemäßen und konstruktiven Fehlermanagements. Dieses als interdisziplinäre Führungsaufgabe zu begreifen, ist eine der Herausforderungen der Zukunft.