Wer: Anna Kräuter, Fachkrankenpflegerin für Anästhesie und Intensivpflege, Zentrum für Innere Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg , Kardiologische Intensivstation –
Was: Intensivpflegepreis 2017 (2. Platz), überreicht auf den 31.Reutlinger Fortbildungstagen in Reutlingen, dotiert mit 150 Euro, gesponsert von B. Braun und der DGF
Wofür: Herzunterstützungssysteme stellen aufgrund des Mangels an Spenderherzen eine etablierte Alternative zur Herztransplantation bei der terminalen Herzinsuffizienz dar. Das am häufigsten implantierte System – das linksventrikuläre Assist Device (LVAD) – unterstützt die Funktion der linken Herzkammer. Das LVAD versorgt den Körper mit Sauerstoff und bietet den Patienten eine akzeptable Lebensqualität. Es kommt mittlerweile auch als Dauertherapie zum Einsatz – was dazu führt, dass medizinisches Personal nicht nur auf der kardiologischen Intensivstation vor die Herausforderung gestellt wird, Patienten mit einem solchen System zu betreuen. Anna Kräuter untersuchte in ihrer Abschlussarbeit „Brücke zu einem neuen Leben – Pflege von Patienten mit einem linksventrikulären Herzunterstützungssystem“ im Rahmen der Fachweiterbildung zur Anästhesie- und Intensivpflege, welche Aufgaben die Pflege bei der Betreuung solcher Patienten hat. Sie setzte sich mit den Grundprinzipien von Herzunterstützungssystemen auseinander und ging der Frage nach, wie mit einer fachkompetenten Intensivpflege der Genesungsprozess des Patienten positiv beeinflusst werden kann.
Hintergrund: Bei einer stark ausgeprägten Leistungsschwäche des Herzens (terminale Herzinsuffizienz) reicht die Pumpfunktion des Organs gerade noch aus, um den Körper am Leben zu halten. Patienten in diesem Stadium sind bettlägerig, da das Herz es nicht mehr schafft, genügend Sauerstoff und Nährstoffe bei Bewegung in den Körperkreislauf und zu den Organen zu pumpen. Der letzte Ausweg für den Patienten stellt die Herztransplantation dar, bei der das kranke Herz durch das Organ eines Spenders ersetzt wird. Leider reicht die Anzahl an Spenderherzen nicht aus, um alle Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz zu versorgen. In diesem Fall kommen Herzunterstützungssysteme zum Einsatz. 2014 kam es bundesweit z. B. zu dreimal mehr LVADs –Implantationen (900) als Herzen transplantiert wurden (ca. 300). Dieser rasante Anstieg an Patienten erklärt auch den steigenden Informationsbedarf für Fachpersonal, sich mit dem Thema zu beschäftigen.