Mitarbeiter und ihre Lieblingsorte: Jürgen Güttler, Station Matthes-Wunderlich, auf dem Balkon vor seinem Büro
Warum haben Sie sich ausgerechnet hier fotografieren lassen?
Auf dem Balkon vor meinem Büro finde ich Ruhe, Natur und frische Luft, um mal Dampf abzulassen und dem „Hamsterrad“ Station zu entkommen. Gerade als Stationsleitung wird man ja sehr viel von Patienten oder Mitarbeitern angesprochen und befragt, dann ist die Ruhe auf dem Balkon eine willkommene Entspannung. Dieses kleine „Extra“ war beim Bau der Medizinischen Klinik eigentlich gar nicht vorgesehen und wurde vom Universitätsbauamt Heidelberg gegenüber dem Land durchgesetzt. Zum Glück.
Wo wären Sie jetzt lieber?
Da ich meine Arbeit liebe nirgendwo anders als hier. Ich habe mich bewusst für diesen Beruf entschieden und mache ihn nach wie vor sehr gerne. In meiner Freizeit mag ich Schwimmen und Wandern. Im Sommer fahre ich auch gerne mit meinem Sohn Wasserski.
Warum arbeiten Sie im Klinikum?
Ich wollte die Spitze der Medizin kennen lernen und Menschen pflegerisch beim Gesundwerden unterstützen. Pflege ist viel dichter am Patienten und an der Frage dran, was den Menschen ausmacht – das ist für mich immer wieder spannend, interessant und motivierend. Und innerhalb der Pflegelandschaft ist das Universitätsklinikum Heidelberg ein guter Arbeitgeber.
„Die Ruhe auf dem Balkon ist eine willkommene Entspannung.“
Was wäre Ihr alternativer Berufswunsch gewesen?
Ich habe nach der Schule zuerst Energieanlagenelektroniker gelernt. Mehr Herausforderung und persönliche Entwicklung habe ich für mich allerdings in der Pflege gesehen, die ich in meinem 20-monatigen Zivildienst kennengelernt habe. Der Sprung in die Leitungstätigkeit hat mir schließlich Recht gegeben, jetzt sind beruflich kaum noch Wünsche offen.
Was würden Sie ändern, wenn Sie einen Tag lang Klinikumsvorstand wären?
Da ich in so einem Fall kein Chaos anrichten möchte, würde ich über die Stationen, durch die Verwaltungen und in die Labore gehen. Ich würde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz, ihre Empathie und ihre Leistungsbereitschaft danken und ihnen sagen, dass sie eine sehr wertvolle Arbeit leisten.
Am Klinikum gefällt mir gut…,
… dass es so viele Experten in so vielen Bereichen gibt, die mir helfen, meine Arbeit gut zu machen. Vor Jahren haben wir z. B. eine Einwilligung zur Unterbrechung der Monitorüberwachung entworfen, bei der uns eine Rechtsanwältin geholfen hat, diese juristisch korrekt aufzusetzen. Oder das Medienzentrum, die Ethikabteilung usw., die uns in vielen Dingen sehr gut unterstützen. Und dass ich viele Menschen treffe, die daran interessiert sind, gemeinsam eine gute Arbeit zu machen.
Am Klinikum gefällt mir weniger gut…,
… dass es aus Sicht der Pflege zwischen den Abteilungen zu viel Konkurrenz und Einflussnahmen gibt, die manchmal die optimale Versorgung der Patienten erschweren. Andere werden nicht zu Hilfe gebeten, um ihnen nicht zu viel Bedeutung zu geben. Oftmals ist sich die Pflege ihrer Stärke und ihrer Möglichkeit zur Einflussnahme nicht bewusst. cf
>> Steckbrief:
Geburtsdatum
6. April 1963
Geburtsort
Witzenhausen (Hessen)
Am Klinikum seit
Mai 1994
Stationen am Klinikum
Station Erb (Stellvertretende pflegerische Leitung seit 1995, Leitung seit 1999), Station Matthes-Wunderlich (Leitung seit Juni 2004) und ab Juli 2017 zusätzlich Leitung der Tagesklinik III (alle Medizinische Klinik, Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie)
Familie
geschieden, ein Sohn (10 Jahre)
Hobbies
Schwimmen, Tanzen (Standard Latein, Salsa, Tango), Wandern