Großer Andrang beim Tag der offenen Tür des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung
von Anika Mitzkat und Elisabeth Schmidt, Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung/Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
„Eine Brücke zwischen Beruf und Studium“: Unter diesem Motto luden die Studierenden des Bachelorstudiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung am 22. Juni 2017 zu einem Tag der offenen Tür in die Marsilius-Arkaden und mehr als 200 Besucher sind der Einladung gefolgt. Bereits zum zweiten Mal konnten Besucher einen Überblick über Inhalte und Perspektiven aus dem Studiengang gewinnen.
„An der Versorgung eines Patienten ist immer mehr als eine Berufsgruppe beteiligt. Dennoch genießen Ärztinnen und Ärzte eine deutliche höhere Wertschätzung, als beispielsweise Pflegende, ohne die jedoch eine qualitativ hochwertige, effiziente und effektive Versorgung undenkbar wäre“, bemerkte Frau Prof. Dr. Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin des Universitätsklinikums, in ihren Grußworten. Sie beschrieb, wie viel sie als junge Ärztin von Pflegenden gelernt habe und rief zu einem Umdenken hinsichtlich der Wertschätzung der Gesundheitsberufe auf. Mit der Betonung der hohen Relevanz von guter interprofessioneller Zusammenarbeit schloss sie sich ihren Vorrednern Herrn Prof. Dr. Draguhn, Studiendekan der Medizinischen Fakultät und Herrn Reisch, Pflegedirektor des Universitätsklinikums an. Herr Prof. Dr. Szecsenyi, Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung und Leiter des Studiengangs übergab das Wort an die Studierenden, die den Tag der offenen Tür im Rahmen eines Moduls „Projektmanagement“ geplant und umgesetzt hatten. „Uns ist es ein Anliegen, transparent zu machen, mit welchen Themen und Methoden wir uns im Studium beschäftigen, welche Kompetenzen zukünftige und jetzige Arbeitgeber voraussetzen dürfen“ sagte Herr Radermacher, der sich für einen Quereinstieg in das Studium nach abgeschlossener Berufsausbildung entschlossen hat. Aber auch nachfolgenden Generationen in den Pflege-, Diagnostik- und Therapieberufen wurde veranschaulicht, was „Professionalisierung der Gesundheitsberufe“ bedeutet. Dieser Anspruch wurde bereits in den beiden Tandem-Referaten zwischen Herrn Eichstädter, Gesundheits- und Krankenpfleger und Student im 8. Semester mit Frau Trierweiler-Hauke, Pflegeleitung in der Chirurgie sowie Frau Hatebur, Orthoptisten und ebenfalls Studentin im sechsten Semester zusammen mit Frau Wahl, Schulleiterin, eingelöst.
Nach dieser richtungsweisenden Eröffnung, zu der mehr als 200 Besucher erschienen, ging es in einem spannenden Parallelprogramm u.a. mit Kurzvorträgen und Posterreferaten weiter. Die Themen reichten von „Ernährungsinterventionen bei Brustkrebspatientinnen“ (Niki Taebi) bis zu „Kosten-Nutzen-Analysen von Therapiemethoden zur Behandlung von Rückenschmerzen“ (Annika Roth). Aus dem Studiengang wurden unterschiedliche Lehrkonzepte wie z.B. die „Evidenzbasierte Praxis“ (Nicola Putzke) vorgestellt und jeweils mit studentischen Beiträgen komplettiert. Eindrucksvoll schilderten die Studierenden, wie sie mit Unterstützung der Dozierenden und Modulverantwortlichen im Rahmen des „Forschenden Lernens“ (Anna Lesikov und Lydia Stooß) selbstständig eine Studie zur Prävention von Atemwegserkrankungen in der chirurgischen Klinik durchführen.
Wie das Studium den Horizont erweitert und über „Flauten“ in und nach der Ausbildung hinweghelfen kann, berichteten Lydia Weißschuh und Franziska Glaß . Beide stehen kurz vor dem Examen und freuen sich darauf, bald die erste Hürde gemeistert zu haben, aber auch darauf, nach der Ausbildung noch drei Semester Vollzeitstudium absolvieren zu können.
Dass hierfür und für das zukünftige professionelle Handlungsfeld die Unterstützung des Arbeitgebers notwendig ist, liegt auf der Hand. „Wird das einfach?“ fragt Frau Trierweiler-Hauke und beantwortet die Frage mit einem klaren „Ja!“. Das Feld sei bestellt, um sowohl die Professionalisierung der Gesundheitsberufe als auch die interprofessionelle Zusammenarbeit weiter gedeihen zu lassen.
Kurzweilig wurde der Nachmittag auch und vor allem durch den mitreißenden Einsatz der Studierenden des Jahrgangs IPG 14, die federführend das Programm gestaltet hatten, die Programmbeiträge professionell moderierten und im interprofessionellen Café die Diskussionen mit zahlreicher Unterstützung von Studierenden der anderen Kurse fortführten. Dabei erhielten die Besucher auch den ein oder anderen Hinweis zur Lösung des Tagungs-Quiz. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Abschlusses statt, nachdem Frau Dr. Mahler, die Studiengangkoordinatorin, den Tag zusammenfasste und allen Beteiligten, insbesondere den Studierenden, ihren Dank aussprach.