Jubilare

Wie war es eigentlich vor 40 Jahren…

18. Mai 2017

…als Medizinisch-technische Radiologieassistentin?

Gabriele Hastik, Medizinisch-technische Radiologieassistentin in der Radiologischen Klinik, ist eine von zahlreichen Jubilaren, die in den vergangenen Monaten ausgezeichnet wurden.

Können Sie sich noch an ihren ersten Arbeitstag erinnern?
Durch Praktika hatte ich das Team der Radioonkologie schon kennengelernt, so war mein erster Arbeitstag sehr angenehm. Angefangen habe ich habe im Altklinikum in Bergheim, 1988 sind wir dann in die neue Kopfklinik ins Neuenheimer Feld gezogen.

Wie kamen Sie damals ans Klinikum?
Ich bin gelernte Arzthelferin. Mein damaliger Chef hat streng nach Tarif bezahlt und ich habe sehr wenig verdient. Daher wollte ich noch etwas anderes lernen. Eigentlich wollte ich ins Labor, da ich dort schon als Arzthelferin Erfahrungen gesammelt hatte. Aber es gab keine freien Plätze und so bin ich bei der Radiologie gelandet. Die Ausbildung habe ich in der MTRA-Schule in Heidelberg gemacht. Man durfte erst mit 21 Jahren beginnen, da wir damals noch mit radioaktiven Stoffen, wie Kobalt und Cäsium, gearbeitet haben.

Was hat sich in Ihrem Beruf seitdem verändert?
Früher haben die Bestrahlungsgeräte eine radioaktive Quelle genutzt. Um die Bestrahlung zu starten, mussten wir den sogenannten Quellenschieber öffnen. Die Behandlungsräume waren mit Blei abgeschirmt, die Türen mit Blei und Wolfram gestrichen. Dennoch gab es Leckstrahlung und nach dem Ende einer Behandlungseinheit war der Raum nicht frei von Radioaktivität. Heute funktioniert das alles mit Strom. Betreten wir nach einer Bestrahlung den Raum, ist keine Strahlung mehr da. Außerdem können wir die Tumoren punktgenau behandeln; früher musste man große Flächen bestrahlen, um den Krebs sicher zu treffen und war zeitlich sehr stark an bestimmte Phasen der Zellteilung gebunden. Inzwischen gibt es z.B. auch Ganzkörperbestrahlungen und kombinierte Behandlungsverfahren mit Chemotherapie und Bestrahlung für Leukämie-Patienten. Es ist schon großartig, was damit alles möglich ist.

Was war der wichtigste Grund, dem Klinikum treu zu bleiben?
Ich bin in Heidelberg aufgewachsen, meine Familie wohnt hier. Ein Arbeitsplatzwechsel war für mich nie ein Thema. Als MTRA in der Strahlentherapie arbeite ich zwar im Schichtdienst, brauche aber keinen Nachdienst machen oder sonntags arbeiten.

Gab es mal einen Moment, in dem Sie das Klinikum verlassen wollten?
Das kann ich eindeutig sagen: nein, nie.

Zur Person: Gabriele Hastik

Geburtsdatum: 22.5.1955

Geburtsort: Heidelberg

Stationen am Klinikum: Radioonkologie im Altklinikum in Bergheim. Heute arbeitet die Jubilarin am Linearbeschleuniger „Tomo 1“ in der Kopfklinik

Familie: verwitwet

Hobbies: Lesen

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