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Hanse-Pflegepreis für Alexandra Mende

18. März 2017

Wer: Alexandra Mende, Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege, Station Kardio-Wach der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg –

Was: Hanse-Pflegepreis, überreicht auf dem 27. Symposium für Intensivmedizin und Intensivpflege in Bremen, dotiert mit 2.000 Euro, gestiftet von der B. Braun Melsungen AG.

Wofür: Warum wird jemand, der einen Beruf ergreift, um anderen zu helfen, plötzlich gewalttätig gegenüber seinen Patienten? Alexandra Mende, Fachkrankenpflegerin in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, hat dem Tabuthema „Gewalt in der Intensivpflege“ die Abschlussarbeit ihrer Fachweiterbildung Anästhesie und Intensivpflege gewidmet. Für die ausführliche Auseinandersetzung mit Ursachen und Prävention wurde sie auf dem 27. Symposium für Intensivpflege und Intensivmedizin mit dem Hanse-Pflegepreis ausgezeichnet.

Frustration und Stress hat Alexandra Mende als wichtige Einflussfaktoren für die Entstehung von Gewalt identifiziert: So können negative Entwicklungen im Team, Personalmangel und Stress Aggression hervorrufen. Hinzu kommt ein Machtgefälle zwischen Pflegekraft und Patient. „Ein komatöser Patient in intensivmedizinischer Behandlung befindet sich unweigerlich in einer hilflosen Situation“, sagt Mende. „Solche Situationen erleichtern es, aktiv oder passiv Gewalt auszuüben.“ Ob Menschen unter solchen Umständen aggressiv werden, hängt auch von persönlichen Faktoren ab, z.B. ob jemand selbst bereits Opfer von Gewalt war. „Aufmerksamkeit für all diese verschiedenen Aspekte sind wichtig“, sagt Mende. Sie spricht sich dafür aus, Pflegende zu sensibilisieren und das Thema bereits in die Ausbildungsmodule zu integrieren, wie es an der Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg bereits umgesetzt wird. Auch der Umgang mit Stress sowie die Kommunikation im Team seien entscheidend. Hier könnten z.B. Fortbildungen auf Station helfen. „Gewalt in der Pflege sollte nicht länger als Tabuthema gelten, das verschwiegen wird.“

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