Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer, Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule
Ursprünglich wollte sie Ausgrabungszeichnerin werden. Doch als Rosemarie Brilmayer während ihres Archäologie-Studiums auf einem alemannischen Gräberfeld bei Bad Urach saß, beschlich sie ein ungutes Gefühl: „Ich empfand das als Störung der Totenruhe. Auf Dauer konnte ich das nicht.“ Sie brach ihr Studium ab. Heute schreibt sie lieber Krimis – und das ziemlich erfolgreich: Gleich ihr erster Roman „Mütterlein, tanz den Tod mit mir – Ein Baden-Württemberg-Thriller“ wurde verlegt. Das ist für angehende Autoren mindestens wie ein Fünfer im Lotto, nur rund zwei Prozent der eingereichten Manuskripte können die Lektoren überzeugen. 2016 folgten die Kurzkrimis „Todschick: Ein heiterer Krimi für kluge Frauen“ und „O du Schäbige“ (in der Anthologie „Der Club der toten Wichtel“). 2017 erscheint „Aus die Maus: Ein heiterer Krimi für Katzenfans“ sowie die Fortsetzung des Baden-Württemberg-Thrillers.
Ihre berufliche „Basis“ ist die Halbtagsstelle als Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule der Akademie für Gesundheitsberufe. Dorthin kam sie eher zufällig: Während ihres Studiums der Archäologie und Kunstgeschichte in Heidelberg arbeitete sie an der Schule als wissenschaftliche Hilfskraft – und blieb. „Diese Arbeit tut mir gut, weil mich das Ordnende erdet“, sagt die Mannheimerin. „Es hält mich im positiven Sinne auf dem Boden, in der verbleibenden Zeit kann ich dann ausflippen.“
„Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“
Mit „Ausflippen“ meint sie, sich ihren zahlreichen kreativen Interessen auch berufsmäßig zu widmen. So absolvierte sie eine Ausbildung zur Trickkamerafrau und Filmcutterin, arbeitete unter anderem für das Schulfernsehen des WDR. Darüber hinaus erstellte sie Grafiken für Dokumentationsfilme des Max Planck Instituts für Kernphysik. Als Spross einer Musikerfamilie fühlt sie sich zudem der Musik sehr verbunden, spielt Gitarre und singt in einer Band.
Nebenher schrieb sie „schon immer“ Kurzgeschichten. Doch erst nach dem Tod der Eltern, die sie mitbetreute, wagte sie sich an größere Projekte. Außerdem hatte das Schreiben auf sie selbst eine heilsame Wirkung: „Einen Thriller zu schreiben, ist für mich eine positive Art, mich mit dem Tod auseinanderzusetzen, der in unserer Gesellschaft allzu häufig ausgeklammert wird.“ Trotzdem darf eines in den Krimis von Rosemarie Brilmayer nicht fehlen: „Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“
Wie schreibt man einen Krimi? Bei Rosemarie Brilmayer klingt es ganz einfach: „Die Story ist wie ein Film in meinem Kopf schon vorher da. Den schreibe ich einfach mit. Oft wache ich morgens auf und weiß, wie es im nächsten Kapitel weiter gehen muss.“ Die richtige Schreiblaune stellt sich allerdings nicht `mal eben zwischen Arbeit und Haushalt ein, dazu braucht sie zusammenhängende, störungsfreie Zeit. Im Sekretariat arbeitet sie daher tageweise, die restliche Zeit kann sie schreiben. „Das funktioniert sehr gut und ich bin froh, dass die Akademie und meine großartigen Kolleginnen mir das ermöglichen“, freut sie sich. Die Ideen gehen ihr noch lange nicht aus: „Die Story für den dritten Teil meiner Baden-Württemberg-Thriller habe ich schon im Kopf.“
Drei Fragen an Rosemarie Brilmayer…
Viele Menschen träumen davon, einmal ein Buch zu schreiben, belegen dafür sogar Kurse und Seminare. Wie haben Sie das Krimi-Schreiben gelernt?
Ich habe schon als Kind Geschichten geschrieben, einen Kurs habe ich nie besucht. Ich glaube, entweder man hat Fantasie und Ideen, oder eben nicht.
Sie lesen selbst am liebsten Krimis. Wer sind Ihre Lieblingsautoren und warum?
Die US-amerikanische Schriftstellerin Sue Crafton. Die einzelnen Teile ihrer Krimi-Reihe beginnen mit den Buchstaben des Alphabets, Y und Z fehlen noch. Die Geschichten sind wirklich spannend, aber auch humorvoll und sehr realistisch. Da ist alles dabei, was im richtigen Leben auch drin ist. Aber ich lese auch gerne die Krimis von Charlotte Link.
Welche Buch-Projekte stehen als nächstes auf dem Programm?
Mein Traum ist es, mein bereits fertig gestelltes Kinderbuch zu illustrieren und vielleicht auch hierfür noch einen Verlag zu finden. Dieses besondere Projekt würde ich gerne noch zum Abschluss bringen. Ansonsten bin ich offen für einen dritten Teil meiner Baden-Württemberg-Krimis und werde auch weiterhin Kurzkrimis verfassen. Damit bin ich wunschlos glücklich.
Buchkritik
Treibt in Mannheim ein Serienmörder sein Unwesen?
Buchtitel: Mütterlein, tanz den Tod mit mir – Ein Baden-Württemberg-Thriller; Silberburg-Verlag; 400 Seiten; kartoniert; 12,90 Euro
Autorin: Rosemarie Brilmayer, geboren 1956 in Mannheim, studierte Archäologie und Kunstgeschichte, absolvierte eine Ausbildung zur Trickkamerafrau und Filmcutterin und ist heute als Texterin und Grafikerin tätig. Die Leidenschaft für das Schreiben hat sie stets begleitet und führte über das Verfassen von Kurzgeschichten und einem Kinderbuch mit eigenen Illustrationen schließlich zu ihrem ersten Thriller.
Story: Grässliche Leichenfunde setzen die Kripo Mannheim schon längere Zeit unter Druck. Ein psychopathischer Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben. Da wird ein Kioskbesitzer erhängt aufgefunden, kurz darauf fällt der Leiter der Mordkommission einem Bombenattentat zum Opfer. Die neu ernannte Chefin vermutet ein Komplott in den eigenen Reihen. Das von Eifersüchteleien und Zwangsneurosen gebeutelte Ermittlerteam steht vor schier unlösbaren Aufgaben.
Als schließlich die hübsche, von Männern umworbene und von Frauen verdammte Polizeifotografin Milena Breiter in das Visier des Serienmörders gerät, kann ausgerechnet die graueste aller grauen Mäuse unter Lebensgefahr einen entscheidenden Hinweis auf die Lösung liefern.
Quelle: Silberburg-Verlag
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