Wer: Dr. Faith H. A. Osier, Zentrum für Infektiologie, Medizinische Mikrobiologie –
Was: Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung, dotiert mit 1,625 Millionen Euro
Wofür: Dr. Faith H. A. Osier, Medizinerin und Biologin, wird mit dem Preisgeld am Zentrum für Infektiologie eine Arbeitsgruppe im Bereich Malariaforschung aufbauen und sich der Entwicklung eines neuen Impfstoffes widmen. Ein 2015 eingeführter erster Impfstoff ist nicht so wirksam wie erhofft. Dabei gibt es Menschen, die eine natürliche Immunität gegen die Krankheit entwickeln. Liegt hier der Schlüssel für eine wirksame Prophylaxe und Therapie? Dr. Faith Osier führt eine große Studie mit Probanden in sieben afrikanischen Ländern durch, um die Mechanismen der natürlichen Immunität besser zu verstehen. Ihr Ziel ist ein Impfstoff, der nicht nur auf einem Antigen beruht, an das sich passende Antikörper heften können, sondern auf mehreren zugleich. So könnte der Erreger besser in den unterschiedlichen Stadien seiner Entwicklung vom Immunsystem bekämpft werden.
Die Stipendiatin wurde 1972 in Kenia geboren und studierte in Nairobi Medizin. Im Anschluss arbeitete Faith H. A. Osier zunächst einige Jahre in Kliniken in Mombasa und Kilifi, bevor sie 2004 nach Großbritannien ging. Dort machte sie an der University of Liverpool ihren Master und wurde 2008 an der Open University in Biologie promoviert. Als Postdoktorandin und Kinderärztin war sie anschließend in Oxford sowie in Kilifi, Kenia, tätig, seit 2010 ist sie dort Clinical Research Fellow. Von 2011 bis 2013 war sie außerdem Visiting Research Fellow am Burnet Institute for Medical Research in Melbourne, Australien.
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 27.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger.