Nikolaos Troiannos und Yaniv Malkowsky, Fachpfleger für pädiatrische Intensivpflege am Universitätsklinikum Heidelberg, starten am 8. April zu einem zweiwöchigen Hilfseinsatz nach Griechenland / Spendenkonto bei den Rolling Doctors eingerichtet
Die Bilder der gestrandeten Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos oder in Idomeni an der Grenze nach Mazedonien gingen in den letzten Monaten um die Welt. Mehr als 150.000 Menschen versuchten laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen alleine in den ersten drei Monaten des Jahres 2016, aus Syrien, Afghanistan oder Irak über Griechenland in den Westen zu flüchten – vor Bürgerkrieg, Hunger und Not. Unter den Flüchtenden befinden sich über 17.000 Kinder, für sie besteht die akute Gefahr, aufgrund der katastrophalen Situation vor Ort an Hepatitis, Magen-Darm-, Atemwegs- oder Infektionskrankheiten zu erkranken.
Für Nikolaos Troiannos (im Bild links), der als Fachpfleger für pädiatrische Intensivpflege in der Angelika-Lautenschläger-Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg arbeitet, war spätestens nach seinem Griechenland-Urlaub im letzten Jahr die Situation nicht mehr hinnehmbar. „Meine Frau und ich haben die Bilder im griechischen Fernsehen und später auf der Rückfahrt mit der Fähre nach Italien gesehen.“ So kam die Idee auf, selbst nach Griechenland zu fahren, mit Arbeitskollege Yaniv Malkowsky von der Kinderintensivstation war auch schnell ein Mitstreiter gefunden. „Wir sehen unsere Fahrt nicht als politische, sondern als rein humanitäre Sache an. Da wir täglich mit kranken Kindern zu tun haben, geht es uns einzig und alleine darum, vor Ort zu helfen. Außerdem möchten wir die griechischen Inselbewohner bei dieser Krise unterstützen“, beschreibt Nikolaos Troiannos seine Motivation. Da er selbst griechische Wurzeln hat und aus einer Migrantenfamilie kommt, ist die Fahrt, die am 8. April 2016 beginnt, für ihn auch ein persönliches Anliegen.
Finanziert wird der Hilfseinsatz von den ehrenamtlichen Helfern selbst – dazu gehören die Kosten für die Fahrt, Unterbringung und Verpflegung. Zusätzlich spendeten Nikolaos Troiannos und seine Frau Christine 500 Euro, mit denen vor Ort zusätzliche Hilfsgüter angeschafft werden können. Eine weitere Geldspende kommt vom Kinderhilfswerk „Rolling Doctors“, das neben der finanziellen Hilfe auch logistisch unterstützen wird. Nikolaos Troiannos geht davon aus, dass in Griechenland selbst noch weitere finanzielle Hilfe notwendig ist. Deshalb sind er und Kollege Malkowsky über jede weitere Spende froh, die auf das von den Rolling Doctors eingerichtete Spendenkonto (s.u.) eingezahlt wird.
„Mit dieser Fahrt wollen wir auch ein Zeichen setzten, dass an solch einem Ort die europäische Idee von einem Vereinten Europa weiter seine Berechtigung hat.“
Um möglichst viele Hilfsgüter mit nach Griechenland nehmen zu können, legen die beiden Kinderkrankenpfleger die knapp 2.500 Kilometer lange Strecke mit einem Kleinbus zurück. Mit an Bord befinden sich neben Rettungsdecken, Schlafsäcken, Malbüchern und Malstiften auch medizintechnische Geräte, die das Zentrum für Informations- und Medizintechnik am Universitätsklinikum Heidelberg zur Verfügung gestellt hat. Weitere Unterstützung kam von der Klinikapotheke. Vor Ort arbeiten die Beiden als Volunteers für eine der zahlreichen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO´s), die gemeinsam mit vielen Privatpersonen den größten Teil der Hilfsmaßnahmen leisten.
Einen besonderen Dank richten die beiden Fachkrankenpfleger an die Pflegedienstleitungen der Kinderklinik, Bettina Hoppe und Doris Verveur, an ihre Stationsleitung Eva Roesch sowie an ihr gesamtes Team der Kinderintensivstation: „Durch unseren Einsatz stehen wir für ca. drei Wochen nicht zu Verfügung. Das ist bei der derzeitigen Arbeitsverdichtung im Arbeitsalltag nicht zu unterschätzen. Für die Unterstützung und die Hilfe im Vorfeld möchten wir uns ganz herzlich bedanken.“
Über ihr Abenteuer werden Nikolaos Troiannos und Yaniv Malkowsky regelmäßig in einem Blog berichten. Und auch wenn die Beiden ihre Fahrt ausdrückliche nicht als politische Sache begreifen, haben sie ganz am Ende doch noch eine entsprechende Botschaft: „Mit dieser Fahrt wollen wir auch ein Zeichen setzten, dass an solch einem Ort die europäische Idee von einem Vereinten Europa weiter seine Berechtigung hat.“
Spendenkonto:
Rolling Doctors e.V.
bitte als Verwendungszweck angeben
„Hilfsfahrt Lesvos“
IBAN: DE04 6724 0039 0193 2573 00
BIC : COBADEFFXXX
Nikolaos Troiannos und Yaniv Malkowsky berichten über ihre Fahrt in ihrem >Blog
[…] der Link zum Artikel “Von Heidelberg nach Griechenland, um zu Helfen” im Klinikticker, dem Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen […]