Wer? Privatdozent Dr. Christoph Domschke, Oberarzt der Universitäts-Frauenklinik –
Was? 2. Wissenschaftspreis 2015 der Deutschen Gesellschaft für Senologie, dotiert mit 3.000 Euro
Wofür? PD Dr. C. Domschke wurde für ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäts-Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. C. Sohn) und der Abteilung ‚Translationale Immunologie‘ (Leiter: Prof. Dr. P. Beckhove) des Deutschen Krebsforschungszentrums ausgezeichnet. Nachdem ein Schutzeffekt von Schwangerschaften gegen Brustkrebs bereits länger bekannt ist, haben die Wissenschaftler jetzt gezeigt, dass 85 Prozent der Frauen, die Kinder geboren haben, in ihrem Immunsystem T-Zellen gegen Brusttumor-assoziierte Antigene (TAA) entwickeln. Dagegen lassen sich solche Abwehrzellen bei kinderlosen Frauen in keinem Fall nachweisen. Die Anti-Tumor-Immunität wird in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft induziert und besteht dann langfristig. Während der Stillperiode treten bei zwei Dritteln der Mütter allerdings auch TAA-spezifische regulatorische T-Zellen auf, die der Anti-Tumor-Wirkung konventioneller T-Zellen zumindest teilweise entgegen wirken könnten. Deshalb soll jetzt eine prospektive Studie klären, ob das Brustkrebsrisiko bei Frauen mit nachweisbarem TAA-spezifischen Anti-Tumor-Status reduziert ist. Sollte dem so sein, wäre die Entwicklung einer präventiven TAA-Immunisierung logisch und wünschenswert.